Am 22. Februar machten sich die Geesmusiker auf, um mit Hilfe vieler Leutenbacher und Narren aus der ganzen Umgebung ihr Rathaus zu erstürmen.
Die Damen Anna und Berta – in diesem Jahr ganz orientalisch gekleidet – erschienen vor dem Rathaus und forderten von Bürgermeister Kiesl den Rathausschlüssel – schließlich habe er sie nach der gemeinsamen Zeit auf der Aida in die Wüste geschickt.
Der schickte sie daraufhin weiter, um den Obernarren zu entmachten. Er selbst bleibe im Rathaus und mache „Leutenbach great again„.
So leicht ließen die Geesmusiker und ihre Gesandten aber nicht weg schicken – und nach einigem Hin- und Her wurde der Bürgermeister entmachtet. Dies wurde dann noch fröhlich auf dem Rathausplatz gefeiert.
In der Narrenmesse in St. Borromäus in Winnenden wurde dann schon um 10.00 Uhr am nächsten Tag vom Oberquerkopf Werner festgestelllt, dass die Welt immer verrückter wird – und wenn die Welt verrückt ist, sind die Narren die normalsten.
In geübter Litanei wurden alle anwesenden Gruppen begrüßt und wie alle grüßten auch wir Sumpfgoischder zurück mit „mir spinnet au…. „.
Nach der Messe zogen dann alle über den Winnender Wochenmarkt durch die Stadt und vor das Rathaus. Unter dem Motto „einfach verrückt normal“ wurde dann auch das Rathaus erstürmt. Die Stadtoberen ergaben sich ohne große Gegenwehr und Werner rief den Rathausmitarbeitern zu, dass sie nun tun dürfen was sie wollen.
Oberbürgermeister Sailer wurde für seine Abwesenheit in den letzten Jahren energisch gerügt. Musikchefin Dunja fragte nach, ob er das immer so mache und „abhaue, wenn es etwas zu tun gibt“. Nach dem diesjährigen „Jahr des Mopses“ wurde 2018 als Jahr der Querköpf gefordert. Und die drei Herren durften als „Norbine, Hartmunde und Jürgine“ an der Wahl zum „1. Winnender Querköpf-Mädele“ teilnehmen. Mit Prüfungen in Treffsicherheit (mit Hammer, Nägeln und Bällen) und anmutigem Gang (in Holzschuhen) wurde Hartmunde als Siegerin festgestellt.
Bis zum Ende konnten die Sumpfgoischder leider nicht bleiben, denn ein Teil brach zum SWR auf, um die Sumpfgoischder im Radio zu präsentieren. Das Interview verlief sehr gut – klasse gemacht ! Jetzt ist sicher jeder Interessierte über uns informiert .
Einige andere Sumpfgoischder begannen zügig mit dem Aufbau auf dem Schwaikheimer Rathausvorplatz. Die Landfrauen, unsere „Putzteufel“, waren auch schon eifrig dabei, ihren Stand aufzustellen und alles heranzuschaffen, um Narren und Gäste zu versorgen.
Bald kamen schon die ersten Gäste und auch die Querköpf und die Großheppacher Bloggoischr kamen an.
Unser 2. Zunftmeister Holger, der in diesem Jahr erstmals den Rathaussturm moderierte, berief sich auf seine Nervosität und bat die Musiker erstmal kräftig zu spielen.
Danach rief er aber nach dem Bürgermeister und forderte ihn auf, den Schlüssel doch gleich zu übergeben.
Herr Häuser beschwerte sich natürlich wieder über die Ruhestörung und fragte wie immer, ob die Leute da unten und besonders die Sumpfgoischder denn nichts zu tun hätten. Und das, wo wir doch gerade bei einer unserer wichtigsten Tätigkeiten waren!
Das Florianscafe im neuen Feuerwehrhaus wollte er natürlich auch nicht genehmigen. Und die Nachfrage, ob sich die Bauarbeiten im Ort denn so verzögern, weil der Bürgermeister durch den Baggerführerschein gefallen sei, wollte er wohl überhören.
Erst als Holger nachfragte, ob das Gerücht den stimme, dass die Fahrradboxen am Bahnhof nur gebaut wurden, damit der Herr Bürgermeister sein altes Fahrrad vor seiner Frau verstecken könne, knickte der Schultes ein.
Weitere Enthüllungen wollte er verhindern und so forderte er die Sumpfgoischder und Putzteufel auf, sich den Schlüssel zu holen.
Drei Goischder und zwei Putzteufel holten Schlüssel samt Bürgermeister aus dem Rathaus. Zur Strafe musste der Schultes auf einem 80 Jahre alten Fahrrad durch die Menge kurven und Süßigkeiten verteilen.
Für die Leihgabe des „topmodischen Rennrads“ danken für „Opa Willy“ Häfner ganz herzlich !
Neben den beiden Guggenmusiken haben uns viele Gruppen beim Rathaussturm unterstützt:
die verrückten Hühner und die Rechaspitzer aus Althütte, Kelterhexen aus Remseck, Geesmusiker aus Nellmersbach, Elefantis aus Winnenden, die Batzenschmeißer und die Karnevalisten vom UCC Unterweissach, der Faschingsverein Burgstetten und die Reichenberger Burghexen aus Oppenweiler.
Der Kindergarten Badstraße hat uns besucht, nachdem vormittags einige Goischder bei ihnen waren und unsere Geschichte, das Häs und besonders unsere Maske vorgestellt hatten – da hatte keines der Kinder mehr Angst vor den gar nicht grusligen Sumpfgoischdern.
Viele Kinder und auch große Besucher aus Schwaikheim und der Umgebung haben das sonnige, wenn auch stürmische, Wetter genutzt, um zu uns zu kommen.
Es dauerte daher noch etwas länger, bis auf dem Rathausvorplatz wieder Ruhe einkehrte. Die klügsten unter den Anwohnern waren sowieso bei uns, haben mit getanzt und gefeiert und sind erst am Ende nach Hause gegangen.
Eine kleine Abordnung der Goischder hat zwischendurch die Senioren im Haus Elim besucht und ihnen mit ein paar Süßigkeiten und unserem Narrenruf etwas Abwechslung beschert.
Nach einem gemeinsamen Abendessen im Ammos verteilten sich die Goischder. Einige traten den Heimweg an, andere machten sich mit der Bahn Richtung Bad Cannstatt auf, um dort noch ins närrische Treiben einzutauchen.
Der Freitag begann um 16.00 Uhr mit der Narrenmesse der Reichenberger Burghexen in Oppenweiler. In diesem Jahr leider ohne Guggen war es dennoch wieder sehr schön. Besinnlich, lustig und ausgelassen wurde gesungen, geschunkelt, geklatscht und gebetet.
Sprecher aus vielen Gruppen beteiligten sich an den Fürbitten. Die Lieder dieser Narrenmesse sind bekannt und werden begeistert mitgesungen.
Anschließend fuhren die Sumpfgoischder nach Mühlhausen, denn wir waren beim 6. Großen Nachtumzug der Donnerhexen in Mühlhausen angemeldet. Dieser begann um 19.11 Uhr mit einem kleinen Feuerwerk und zog sich durch den Ort Richtung Festhalle. Dort und im Narrendorf davor fand anschließend die Narrenparty statt.
– to be continued – Fortsetzung folgt –