Die letzten Tage der Fasnet begannen Mittwoch abends mit dem Rathaussturm in Leutenbach. Viele befreundete Zünfte und Gruppen fanden sich gemeinsam mit den Gees-Musikern vor dem Leutenbacher Rathaus ein, um Schultes Kiesl aus dem Rathaus zu holen. Vor allem das Putzteufelduo Anna und Berta legte sich wortgewaltig mit dem Bürgermeister an. Der hatte natürlich keine Chance und eilte in Sorge um seine Ortsflagge selbst aus dem Rathaus und ergab sich den Narren.
Der Schmotzige Donnerstag begann mit der Narrenmesse in St. Borromäus in Winnenden. Viele Gruppen feierten mit den Querköpf´eine fröhliche Messe mit der wohl kürzesten Predigt aller Zeiten. Danach zogen die Narren durch die Innenstadt zum Rathaus. Dort hatten die Olympischen Spiele schon etwas früher begonnen als in Korea – und die Querköpf´ sorgten mit ausreichend Konfetti für eine fast geschlossene „Schneedecke“. Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, Bürgermeister Norbert Sailer und der Kultur-, Sport- und Schulamtsleiter Andreas Hein durften sich als Athleten in fünf verschiedenen Sportarten beweisen – vom Geburtstagskind der Querköpf´ Dunja immer wieder fröhlich-frech animiert.
Anschließend trafen sich viele der Narren vor dem Schwaikheimer Rathaus wieder. Schließlich sollte auch unser Bürgermeister Häuser die Fasnetszeit nicht im Büro verbringen. Aus sehr gut informierten Kreisen wissen wir ja, dass er stattdessen lieber zum Skilaufen fährt !
Vielleicht hat er sich in diesem Jahr auch deshalb nicht allzu sehr gegen unseren Sprecher Holger gewehrt. Dass er seinen heutigen Auftritt geheim halten wollte und deshalb Bild- und Tonaufnahmen untersagte, wurde mit Buhrufen quittiert – und auch gar nicht ernst genommen.
Erst einmal musste sich Herr Häuser die Liste seiner Verfehlungen und Unterlassungen vorhalten lassen.
Dass „weniger manchmal mehr sei“, wie der Schultes betonte, erwiderte der Goischder-Sprecher passend:
„Ja, das wissen wir, z.B. weniger Parkplätze bedeutet mehr Betrieb auf der Straße, um einen Parkplatz zu finden!“. Und die Geschwindigkeit, mit der geplante Projekte umgesetzt wurden, konnten die Goischder auch eher unter „weniger“ einstufen.
Dem Vorschlag der Sumpfies, allen Narren auf dem Rathausplatz einen Sekt auszugeben kam der Schultes nicht nach, schon eher konnte er sich vorstellen, friedlich eine Shisha zu rauchen, vielleicht sogar gemeinsam mit der SPD.
Da schickten Holger und seine Assistentin Mareike die Sumpfgoischder und die Putzteufel hoch ins Rathaus, um den Schultes endlich herunter zu holen.
Seinen Elan belohnten die Goischder damit, dass sie Herrn Häuser als „Turbo-Schnecke“ ausstatteten und mit einer Schnecke als Korb auf den Platz schickten, um etwas gegen die Pro-Kopf-Verschuldung der Schwaikheimer Bürger zu tun. Dort musste er extra angefertigte 103 € Scheine (so hoch ist die Verschuldung jedes Schwaikheimers statistisch) sammeln.
Die Sumpfgoischder haben somit dafür gesorgt, dass die Schwaikheimer Bürger jetzt schuldenfrei sind, erklärte unser Sprecher.
Zwei Guggenmusiken haben uns besucht, die Querköpf´und die Bloggoischder, und teils- nach, teils miteinander gespielt. Die vereinigten „Blogg-köpf´“ oder „Quer-Goischder“ spielten erst einmal ein Ständchen für zwei Geburtstagskinder. Dunja, die musikalische Leiterin der Querköpf, und unsere Christa hatten ihren Ehrentag.
Mit vielen befreundeten Gruppen und immer mehr Schwaikheimern feierten wir noch eine ganze Weile fröhlich vor dem Rathaus.
Eine größere Anzahl der Goischder stärkte sich dann im „Schwaikheimer Stüble“ bei Elena. Anschließend zogen einige Goischder noch weiter Richtung Bad Canstatt zum Weiberfasching.
Freitags begannen wir wieder in christlicher „Andacht“ -bei der Narrenmesse in Oppenweiler. Die Elefanties spielten und Pfarrer Schöpe war wie immer als Reichenberger Burghexe unterwegs. Während des fröhlichen Gottesdienstes gab es bei den Reichenbachern einen Heiratsantrag und der Pfarrer erteilte dem Hexenpaar gleich seinen Segen.
Abends nahmen wir am 7. Großen Nachtumzug der Donnerhexen in Mühlhausen teil. In der nächtlichen Stimmung kamen unsere Lichter natürlich besonders gut zu Geltung.
Am Fasnetssamstag nahmen wir die S-Bahn und fuhren zum Großen Fasnetsumzug nach Wernau, wo wir schon die ersten anderen Zünfte trafen. Anschließend zogen über 3000 Narren in 96 Gruppen durch die Stadt – gesäumt von ausgelassenen Zuschauern. Es ergaben sich viele Gespräche und unser Zunftmeisterpaar war ganz begeistert vom Empfang der Vertreter der Vereine und Gruppen.
— Fortsetzung folgt